Tipps für Eltern

Hallo liebe Eltern,
Wir möchten euch auf dieser Seite ein paar Tipps anbieten, die euch helfen können eure Kinder beim Lernen zu unterstützen und gemeinsam eine spaßige Zeit zu erleben.

Hier müssen wir in Pauken und Lernen unterscheiden. Beim Pauken geht es darum, bezugsloses Wissen / isolierte Fakten aufzunehmen und so lange wie möglich zu behalten. Beim Lernen gilt es Zusammenhänge herzustellen, diese zu verknüpfen und deren Sinn zu begreifen. Am besten gelingt dies durch das eigenständige Entdecken von Regeln und Abfolgen. Deshalb gilt im Gegensatz zum Pauken: „Einmal gelernt – vergisst man es nicht mehr“

In der Praxis:
Wenn dein Kind nicht sofort oder genau so schnell wie du eine Entdeckung macht (etwas herausfindet oder einen Zusammenhang versteht), zähle im Kopf bis 10. (Ja das fühlt sich manchmal sehr lange an). Hat es immer noch nichts entdeckt, versuche einen kleinen Tipp zu geben und führe es ganz behutsam bis die Entdeckung da ist.
Wichtig ist, sie nicht vorweg zu nehmen. So limitieren wir die Entdeckung auf unser Wissen und unsere Erfahrungen.

Dein Kind fängt an das Spiel „anders“ zu spielen? Spielregeln völlig umzukrempeln? Super! Denn nur wenn es verstanden hat, wie das Spiel funktioniert, kann es durch Variation tiefer in die Materie eintauchen. Versuche zu unterstützen und lass einen Rahmen für Variationen zu. So bleibt das Interesse wesentlich länger. Hier gilt es als Ziel Schlagzeug zu spielen und nicht Regeln vorzuschreiben.

Viele neigen dazu bei „Fehlern“ (die es meiner Meinung nach in der Musik nicht gibt!) mit „falsch“ zu bewerten. Dies hilft aber nicht „richtiger“ zu spielen, es minimiert alleine das Selbstbewusstsein. Und passiert dies zu oft, verschwindet schnell die Lust am Schlagzeug spielen.

In der Praxis:
Kleinen Kindern kannst du mit einem Smiley eine gute Rückmeldung geben, wie genau sie das Ziel (z.B. einen Groove) getroffen haben. Wichtig ist hier (siehe Lernen durch Entdecken) nicht zu sagen was man ändern könnte.
Älteren Kindern kannst du eine % Einschätzung geben. „Das waren 80%“. Dein Kind wird sofort auf die Suche gehen wollen und wenn dann im Laufe der Zeit die Prozentzahl steigt freut es sich riesig darüber.
Es entdeckt und lernt dazu sich selber einzuschätzen.

 

Zeig Interesse an dem, was dein Kind spielt. Dabei musst du jetzt nicht auch Schlagzeug spielen lernen.

In der Praxis:
Dein Kind spielt gerade Schlagzeug? Öffne die Tür und höre ihm zu. Auch wenn es ein „lautes“ Instrument ist! Unterbewusst symbolisierst du deinem Kind „schön, dass du spielst. Ich höre gerne zu.“

Frage dein Kind, ob es dir etwas zeigen kann/möchte.
Zeige Interesse.

Z.B könnt ihr „Schlag das Zeug“ gemeinsam spielen, in dem ihr abwechselnd die Karten zieht.

Fühl dich nicht unter Druck gesetzt einen zugeordneten Lehrer (und damit in der Regel auch seine Methoden) zu akzeptieren.

Es spricht nichts dagegen mehrere Schulen oder auch Lehrer innerhalb einer Schule zu durchlaufen.

2 Dinge solltest du beachten:

  1. Entscheidend für den Lernerfolg ist eine gute Eltern – Lehrer – Schüler Beziehung, die auf Vertrauen baut und durch gelegentlichen Austausch auf dem Laufenden hält, Empfehlungen und Hilfestellung gibt.
  2. Mit welcher Methode lernt dein Kind am besten / fühlt es sich am wohlsten.

Habt ihr einen Lehrer gefunden, bei dem die Beziehungsebene stimmt, dein Kind aber mit seinem Buch oder dem Inhalt nicht klar kommt, dürft ihr auch gerne mal einen methodischen Vorschlag machen. Z.B „Schlag das Zeug“ in den Unterricht oder beim üben zuhause zu integrieren.

Aber wie bekommst du das heraus?
Frage doch alle paar Monate mal, ob du mal bei einer Unterrichtstunde dabei sein kannst. Du kennst dein Kind schließlich am besten. So bekommst du unmittelbar mit ob sich dein Kind wohlfült.

Werden diese 2 Punkte richtig gesetzt, wird dein Kind sich in einer Lernumgebung wiederfinden, die zu ihm passt.

Erst einmal rate ich dazu, dass Wort „Üben“ nicht zu benutzen sondern „Spielen“ zu sagen. „Üben“ ist sehr negativ besetzt.

Letztendlich gehört beides zusammen. Denn wer spielt der übt und wer übt der spielt natürlich.

Wusstest du, dass das Gehirn nach 10 Minuten Lernen noch 7 Minuten weiter lernt, ohne das du etwas tun musst?
Das ist fantastisch und dies zu nutzen ist ein echter „Gamechanger“.

In der Praxis:
Lege mit deinem Kind zusammen kurze Einheiten fest.

10 Minuten müssen es aber schon sein, damit das Gehirn weiterlernt und dies funktioniert. Das entspricht bei Schlag das Zeug ca. 5-8 Spielrunden.
Danach gibt es eine Pause. Das Gehirn lernt jetzt 7 Min nach. Bedeutet: Dein Kind hat jetzt 17Min gelernt. Ist das nicht Wahnsinn?

Jetzt kommt der entscheidende Moment:

Dein Kind lernt aktiv 3 mal eine 10 Minuten Einheit und hat dazwischen jeweils eine Pause. Bedeutet: 10+7+10+7+10+7=51 Minuten mit einem Einsatz von 30 Minuten. Eine super Rendite!

Lernt es jetzt aber 1x 20 Minuten und 1x 10 bedeutet das 20+7+10+7=44 Minuten mit dem gleichen Einsatz von 30 Minuten. Die Rendite schrumpft.

Egal wie lange ich lerne, das Gehirn packt 7 Minuten oben drauf, aber nur wenn ich die Pause mache!

So kann dein Kind durch geschickte Planung schneller mehr erreichen!

Dies ist wohl eine der meist diskutiertesten Fragen zu diesem Thema.

Ich möchte meine Ansicht hier gerne vertreten:

Statt deinem Kind das Üben vorzuschreiben, könntest du deine Aufmerksamkeit  darauf richten, zu schauen, warum es nicht von alleine spielt.

Dies liegt meistens an 2 Dingen:

  1. Es möchte nicht besser werden. Das klingt komisch aber ist völlig in Ordnung. Manchmal genießt es ein Kind 1x in der Woche zum Unterricht zu gehen und einfach mit dem Lehrer Spaß zu haben. Einmal den Alltag ausblenden und an keine Probleme denken. Entschleunigen.
    Sollte das der Fall sein, wäre deinem Kind den Unterricht zu nehmen (weil es nicht übt) das Schlimmste, was du machen kannst.
    Hier darf man als Eltern auch mal akzeptieren, dass es okay ist einfach Spaß zu haben und nicht immer der Beste zu sein oder es zu werden.
  2. Dein Kind möchte gerne besser werden und hat großes Interesse an dem Instrument selbst? Übt / Spielt aber trotzdem nicht zuhause? In diesem Fall ist einfach die Methodik die falsche. (Das Buch oder stumpfes Wiederholen zu langweilig, der Sinn nicht erkenn- und / oder entdeckbar oder keine Aufgabe für zuhause da, die erledigt werden kann.)
    In diesem Fall kann ich andere methodische Ansätze ausprobieren. Manchmal reicht hier schon der Vorschlag zusammen zu spielen. (siehe Interesse)
    Oder z.B. Lernspiele wie „Schlag das Zeug“ zu benutzen. Hier spielen genau diese Dinge eine übergeordnete Rolle. Wer hier nicht spielen möchte, fällt dann meistens unter Punkt 1.

Natürlich gibt es Ausnahmen und besondere Situationen.
Manchmal hilft gezieltes Fragen Wunder. Kinder antworten meistens sehr ehrlich auf solche Fragen.

Spaß ist beim Lernen ein wichtiger Faktor, er ermöglicht das „incidentale“ (beiläufige) Lernen.
Das bedeutet ich bekomme gar nicht mit, dass ich gerade lerne, die Königsdisziplin!

In der Praxis:

Versucht also Spaß zu haben. Dies ist wichtiger als Leistung: Denn diese ist nur die Folge von richtigem Lernen und nicht das Ziel.

Lachen verbindet was es heißt eine Fähigkeit zu erlernen, mit einem positiven Gefühl. Dies stärkt auch das Denken, dass die nächste Fähigkeit einfach mit Spaß zu lernen möglich ist.

Eine wichtige Erfahrung als Kind.

Wir werden diese Seite nach und nach erweitern und Wissenstechnisch „Up-to-Date“ halten. Schaue also gerne ab und zu mal rein.

Falls du ein bestimmtes Thema suchst oder einen Vorschlag hast schreibe uns gerne.

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